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Thermografie zum Aufspüren von Leckagen und Wärmebrücken © aus Frank Frössel "Schimmelpilze in Wohnungen" (Baulino Verlag)Untersuchung mittels Thermografie: Taupunktvisualisierung soll Wärmebrücken oder Leckagen aufspüren © aus Frank Frössel "Schimmelpilze in Wohnungen" (Baulino Verlag)
Thermografie zum Aufspüren von Leckagen und Wärmebrücken © aus Frank Frössel "Schimmelpilze in Wohnungen" (Baulino Verlag)Untersuchung mittels Thermografie: Taupunktvisualisierung soll Wärmebrücken oder Leckagen aufspüren © aus Frank Frössel "Schimmelpilze in Wohnungen" (Baulino Verlag)
Mit Thermografie und Mikrobiologie Schimmelpilzen auf der Spur

Schimmel in Wohnräumen: Untersuchungen, Messungen und Verfahren

Bei der Untersuchung und Bewertung von Schimmelbefall in Wohnräumen müssen neben bautechnischen, -physikalischen und -chemischen Fragen auch bau- und mikrobiologische Gesichtspunkte berücksichtigt beachtet werden. Daneben spielen gesundheitliche Aspekte eine Rolle.

Damit neben dem sichtbaren Befall auch versteckter Schimmelbefall aufgespürt werden kann, muss ein ganzer Strauß aus komplexen Diagnoseverfahren zum Einsatz kommen. Die alleinige Messung der Luftfeuchtigkeit und die Erfassung der Größe des Schimmelbefalls ist dafür nicht ausreichend.

Messungen für Schimmeldiagnose gründlich vorbereiten
Tritt Schimmel in Wohnräumen auf, sind längst nicht nur die Bewohner:innen involviert. Oft sind auch Eigentümer, Vermieter, Sachverständige, Versicherungen und Gerichte an der Untersuchung beteiligt. Die Analyse und Diagnose von Schimmelbefall sollte deshalb objektiv, sachlich, fachkompetent und ganzheitlich ausgeführt werden, die Ergebnisse sollten jederzeit nachvollziehbar und verständlich sein. Im Vorfeld muss geklärt werden, ob bauphysikalische Untersuchungen ausreichen oder auch mikrobiologische Untersuchungen notwendig werden. 

--> Wichtig zu wissen: Am besten werden alle Ergebnisse der Begehung sowie die Messergebnisse in einem standardisierten Protokoll festgehalten, inklusive fotografischer Dokumentation. Für eine Untersuchung im Labor sollten alle Daten festgehalten werden, um die Proben eindeutig zuordnen und charakterisieren zu können. 

Ebenso sollte geklärt werden, welche Messgeräte und Diagnoseverfahren zum Einsatz kommen, ob diese allgemein und im Rahmen eines möglichen Rechtsstreites vor Gericht anerkannt sind. Wenn einmalige Messungen durchgeführt werden, müssen die Messpunkte und Probeentnahmen sorgfältig ausgewählt werden, da mögliche Folgeuntersuchungen unter gleichen Bedingungen nicht mehr möglich sind. 

Werden neben bauphysikalischen Untersuchungen auch raumklimatische Messungen und/oder eine mikrobiologische Diagnostik notwendig, müssen die Ziele plausibel und praxisgerecht formuliert und ökonomisch vertretbar sein. Sie sollten in Anwesenheit des Eigentümer:innen und Bewohner:innen durchgesprochen werden. Das vermeidet Ärger und Missverständnisse und schafft Transparenz in Bezug auf Zeit, Kosten und Inhalt der nachfolgenden Untersuchungen.

Bauphysikalische und bautechnische Untersuchungen
Zu den bauphysikalischen Untersuchungen gehören in erster Linie 

  • Messungen der Luft- und Materialfeuchte sowie der Luft- und Materialtemperatur. Diese werden entweder einmalig (am Tag der Besichtigung) oder über einen längeren Zeitraum (Hygrometer oder Datenlogger) gemessen. 
  • Des Weiteren wird die Thermografie eingesetzt, um Wärmebrücken und/oder Leckagen aufzuspüren. 
  • Je nach Problemstellung werden diese Untersuchungen durch Messungen der Luftströmung und/oder einer Leckageortung abgerundet. Übermäßige Luftbewegungen zum Beispiel durch Undichtigkeiten an Türen und Fenstern oder Bauteilen wie zum Beispiel Rollladen- oder Spülkästen beeinflussen ganz erheblich die Behaglichkeit in Wohnungen und können, auch wenn es sich um eine subjektive Wahrnehmung handelt, sehr objektiv gemessen werden.

Mikrobiologische Untersuchungen
Mikrobiologische Untersuchungen dienen dem Nachweis von Schimmelpilzen und deren Stoffwechselprodukten. Neben der Schimmelpilzart wird die Gesamtzahl von kultivierbaren Schimmelpilzen bestimmt. Diese Untersuchungen ergänzen Praxisbefunde wie die Größe der befallenen Fläche und die subjektive Erfassung des Geruchs. Mikrobielle Untersuchungen werden entweder durch eine direkte mikroskopische Betrachtung eines Klebefilmabriss-Präparates, eine Kultivierung einer suspendierten und/oder eine direkte mikroskopische Betrachtung einer Materialprobe durchgeführt. 

Anders verhält es sich bei einem versteckten oder nicht sichtbaren Schimmelbefall. In diesen Fällen können entweder Messungen der Schimmelpilze in der Raumluft vorgenommen oder Materialproben analysiert werden. Des Weiteren sind Messungen der MVOC (~ gasförmige mikrobielle Verbindungen) in der Raumluft möglich. 

Mikrobiologische Untersuchungen können auch nach einer Schimmelsanierung durchgeführt werden. Diese "Erfolgskontrolle" zeigt objektiv, ob eine Sanierung erfolgreich war und den mikrobiellen Schimmelbefall nachhaltig beseitigt hat.

Bewertung der Untersuchungsergebnisse
Nicht von jedem Schimmelpilz muss automatisch eine allergische, toxische oder sonstige gesundheitsgefährdende Gefahr ausgehen. Ausschlaggebend ist darüber hinaus auch Konstitution der Bewohner:innen und die Frage, ob diese ggf. zu einer der so genannten Risikogruppen (z. B. Kinder, Allergiker, Autoimmunerkrankungen) gehören. Da aus Studien allerdings bekannt ist, dass mit Feuchteschäden und Schimmelwachstum im Innenraum auch gesundheitliche Beeinträchtigungen einhergehen können, wird Schimmelbefall in Wohnräumen allgemein als hygienisches Problem angesehen und sollte fachgerecht beseitigt werden.

Bei der Beurteilung des Schimmelbefalls werden neben der Fläche des Schadens auch die Tiefe und Art des Befalls berücksichtigt. Für eine Gesamtbewertung sollten darüber hinaus neben dem sichtbaren auch der Befall in tieferen Schichten und verdeckter Befall beurteilt werden. Bei der Bewertung helfen die Tabellen in Kapitel 5 des Schimmel-Leitfades des Umweltbundesamtes.
 

 


Mit freundlicher Genehmigung von Energie-Fachberater.de
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